iwoca KMU-Index: Schwierige Finanzierungslage für KMU
Der iwoca KMU-Index wird vierteljährlich erhoben und basiert auf einer Online-Befragung von Kreditexpert*innen in Deutschland, darunter auch Banken, und Plattformen. Die Befragung wurde vom 12. Oktober bis 26. Oktober 2023 vom Fintech-Unternehmen iwoca durchgeführt und umfasste in den vergangenen vier Wochen 613 Anträge auf unbesicherte Finanzierungen. Die Ergebnisse bieten einen regelmäßigen Einblick in die Motive der Kleinunternehmer*innen für Kreditaufnahmen und wie sich diese Muster in verschiedenen wirtschaftlichen Trends entwickeln. iwoca veröffentlicht den KMU-Index, um die Erfahrungen von Finanzexpert*innen, die mit kleinen Unternehmen zusammenarbeiten, zu erfassen.
Die Banken im Euroraum haben Ihre Kreditlinien an Unternehmen im dritten Quartal 2023 weiter verschärft. Die kumulierte Nettoverknappung seit Angang 2022 war erheblich. was mit der anhaltenden deutlichen Abschwächung der Kreditvergabedynamik im Einklang steht. Eine Folge der Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank.und das höchste Niveau seit 15 Jahren.
Höhe Leitzinsen bedeuten aber auch, dass dies mittelbar auch Auswirkungen auf die Unternehmensfinanzierung hat. Der Hintergrund: Die Refinanzierung der Banken ändert sich und wird insgesamt teurer; Risiken werden vor dem Hintergrund der letzten Jahre anders eingeschätzt und bepreist als zuvor.
Während die Nachfrage nach Betriebskapital weiterhin tendenziell ansteigt, ist es in den letzten sechs Monaten schwieriger geworden einen Kredit von einer traditionellen Bank abzuschließen. Durch das fehlende Wirtschaftswachstum, die Inflation und Kostensteigerungen bleibt die Sicherung des laufenden Cashflows der häufigste Finanzierungsgrund vor der Wachstumsfinanzierung. Den höchsten Liquiditätsbedarf haben das verarbeitende Gewerbe, das Baugewerbe sowie die Gastronomie und Hotellerie. Am häufigsten benötigten KMU Kredite zwischen 25.000 bis 100.000 Euro. Für die kommenden sechs Monate rechnen acht von zehn Expert*innen mit einer steigenden Nachfrage.
Zeitgleich befeuern aktuelle Zahlen zum Insolbenzgeschehen von der Creditreform Gruppe: Hohe Kostenbelastungen und die Rezession haben das Geschehen in Deutschland verschärft. 2023 stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen deutlich um 23,5 Prozent. Die Untersuchung der Creditreform belegt, dass mittlere und große Unternehmen unter der Belastung der hohen Energiepreise und der Zinswende zusammenbrechen.
Zum zweiten Mal in Folge (Juni und Dezember) ist die Pecunia Flow ® Unternehmensberatung als befragte*r Finanzierungsexpert*in erneut vertreten. Ein Ergebnis, dass uns zeigt, dass wir mit unserer Expertise Finanzierung und Marktentwicklungen nicht nur verstehen, sondern auch können.
Erfahren Sie alles über die aktuellen Trends und Entwicklungen im deutschen KMU-Sektor mit dem vollständigen Datensatz des iwoca KMU-Index Q3 2023, bei der auch die Pecunia Flow ® Unternehmensberatung als Kreditsachverständige vertreten ist.