FinTech – Eine Finanzierung braucht Erfahrung
Inhaltsverzeichnis
- App statt Bank: FinTech bring neuen Schwung im Finanzmarkt
- FinTech – mehr als nur ein Modewort?
- FinTech und Mittelstand
- Die menschliche Komponente macht noch immer den Unterschied
- Kombination von digitalen Lösungen und persönlicher Beratung als Königsweg
- Jetzt unverbindlich und kostenlos Finanzierungsanfrage starten
Früher war die Situation für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland einfacher: Die teilweise außergewöhnlichen Preissteigerungen bei Materialien, Gütern und Energieträgern, machen vielen Geschäftsführern zu schaffen und stellen gegenwärtig reichlich Herausforderungen. Um unter diesen Bedingungen schnell reagieren zu können und den Betrieb und die Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten, benötigen sie vor allem Liquidität.
Reicht dies nicht aus, muss das Unternehmen Fremdkapital aufnehmen. Als Experten ihres Fachs kümmern sich viele CEOs persönlich um die Finanzierung. In den meisten Fällen ist Ihr erster Ansprechpartner Ihre Hausbank – eine örtliche Sparkasse, Volksbank oder eine der Großbanken. Gleichzeitig müssen Banken deutlich höhere Eigenkapitalvorgaben erfüllen und reagieren darauf mit einer Verschärfung der Kreditvergabe, der Schließung lokaler Filialen und einer Reduzierung der Dienstleistungen für das im Vergleich zu Großkunden weniger profitable KMU-Segment.
App statt Bank: FinTech bring neuen Schwung im Finanzmarkt
Laut des Bundesfinanzministeriums gibt es in Deutschland rund 400 FinTech – mit steigender Tendenz. Der klare Fokus liegt dabei auf kleinen und mittelgroßen Unternehmen, also dem klassischen Mittelstand.
Das ergibt eine aktuelle Studie, in der FINANCE zusammen mit Barkow Consulting, ING, Deloitte und CMS den deutschen B2B-FinTech-Markt genau unter die Lupe genommen hat.
Diese Studie adressiert überdies ein großes Problem, dem sich die FinTechs noch immer ausgesetzt sehen: Verlässlichkeit und Vertrauen.
FinTech – mehr als nur ein Modewort?
FinTechs sind derzeit in aller Munde und versuchen derzeit mit neuen Finanzierungsmodellen für mittelständische Unternehmen am derzeitigen B2B-Markt Fuß zu fassen. Der Begriff FinTech setzt sich aus den Wörtern „Finanzen“ und „Technologie“ zusammen und bezeichnet den webbasierten und digitalen Einsatz moderner Technologien im Bereich der Finanzdienstleistungen.
Nachdem FinTechs sich zunächst vornehmlich auf Finanzdienstleistungen für Privatkunden konzentriert haben, nehmen sie immer stärker den Mittelstand ins Visier und versuchen, mit digitalen Finanzdienstleistungen den etablierten Anbietern in den Bereichen Unternehmensfinanzierung und Zahlungsverkehr Konkurrenz zu machen.
Wenn dann ein neues FinTech startet –geht diese Nachricht binnen kürzester Zeit durch die Medienwelt. Es wird geshared und geliked, zahlreiche Startup-Medien berichten online euphorisch über den Erfolg mit positiven Geschäftsaussichten.
Manchmal bringen sogar das „Handelsblatt“, die „Börsen-Zeitung“ oder die „Frankfurter Allgemeine“ eine kleine Geschichte. In der die sogenannte FinTechs – in erster Linie sehr junge Start-ups – finanzbezogene Dienstleistungen intelligenter, schneller, einfacher, günstiger und passgenauer auf den Kunden abgestimmt anbieten.
FinTech und Mittelstand
Doch was passiert eigentlich, wenn auf einmal eine dieser FinTech-Unternehmen wieder vom B2B-Markt verschwindet? Und zwar keines dieser kleinen, kaum wahrgenommenen Nischen-Firmen. Sondern bekannte Startups, die sich in den vergangenen zwei bis drei Jahren unter beachtlicher medialer Anteilnahme darangemacht hatte, sehr schnell und innovativ zu sein.
„Bei aller Euphorie wird oft vergessen, dass der nachhaltige Erfolg im Geschäft mit mittelständischen Kunden nicht nur auf einer innovativen Idee beruht, sondern auch auf Erfahrung und Kundenvertrauen“, gibt Dipl.-Kfm. Dennis Kahl, Gründer und Geschäftsinhaber der Pecunia Flow ® Unternehmensberatung, zu bedenken.
So musste zum Beispiel unlängst ein bereits etablierter Anbieter von plattformbasierten Unternehmensfinanzierungen sein Geschäft in der bisherigen Form einstellen, da die BaFin für das Geschäftsmodell im Nachgang keine Genehmigung erteilt hatte. Auch zum Jahresende 2023 war viel Bewegung auf dem Markt, was FinTechs angeht. Einige haben die Segel gestrichen und ihre Geschäftstätigkeit eingestellt.
Doch damit nicht genug: Vielen mittelständischen Unternehmen brach beifolgend eine tragende Säule ihrer Wachstumsfinanzierung weg. Die Finanzierungslücke galt es unmittelbar zu schließen und das Vertrauen ist weg.
Solche Rückschläge zeigen die Risiken, wenn neue Akteure am Markt allzu nachlässig an das sensible Geschäft mit Unternehmensfinanzierungen herangehen. Unternehmer sollten daher genau abwägen, wem sie bei einer Unternehmensfinanzierung vertrauen.
Die menschliche Komponente macht noch immer den Unterschied
Innovative Lösungen sind absolut zu begrüßen, aber eine langjährige Erfahrung mit den regulatorischen Seiten des Finanzierungsgeschäfts darf ebenso wenig zu kurz kommen wie das tiefgreifende Verständnis für die Bedürfnisse des Mittelstandes. Schließlich kommt es neben harten Faktoren wie Bilanzkennzahlen oder Rating-Merkmalen bei der Kreditvergabe auch auf weiche Faktoren wie die Eigenschaften des Unternehmers, die Firmenphilosophie oder die erwartete Entwicklung eines Marktsegments an.
Bei aller Euphorie über die Digitalisierung dürfen gewisse grundsätzliche Überlegungen in der Kundeninteraktion nicht ausgeblendet werden. Über Finanzen, Unternehmervisionen, Chancen und Risiken zu sprechen, ist für viele Menschen nicht immer einfach. Oft sind damit Emotionen wie Ängste, Wünsche oder Unsicherheit verbunden. Eine IT-Applikation wird dabei nie die umfassende emotionale Nähe einer persönlichen Beratung erreichen.
„Wir müssen verstehen, dass eine gegenwärtige Digitalisierung viele Prozesse vereinfachen kann, aber nicht unbedingt Entscheidungen, jedenfalls noch nicht heute. Und wir müssen akzeptieren, dass ein gutes digitales Produkt gute menschliche Interaktion befördert und nicht ersetzt.“
Im Großen und Ganzen lassen sich für das Scheitern vieler FinTechs drei Hauptgründe extrahieren:
- Der Grundgedanke, das Erfolgsmodell von Interhyp und Check24 und auf den Firmenkundenbereich zu übertragen, erweist sich aufgrund der Komplexität des Kreditsegments erfahrungsgemäß als umfassender als gedacht.
- Der Mittelstand ist eine sensible Zielgruppe. Als Finanzierungspartner finden vor allem die Akzeptanz, die selbst einen mittelständischen Hintergrund vorweisen können.
- Als Folge von Punkt 2 sind die Kosten für die Akquise deutlich höher als gedacht; trotz aller Standardisierung, Automatisierung und dem Versprechen, besser als die klassische Finanzbranche zu sein.
Wenn ein FinTech-Unternehmen aufgibt, findet sich einzig z.B. bei LinkedIn ein kurzer Hinweis auf die Tragödie des Unternehmens. Hier und da ist in den sozialen Medien ein kurzer Post zu finden, „dass der Betrieb eingestellt wird“. Dieser Beitrag wird innerhalb der nächsten Wochen ein paar Mal schleppend weitergeleitet. Warum nicht häufiger? Einzig und allein, bleibt das mittelständische Unternehmen in seinem Finanzierungsbedarf auf der Strecke.
Kombination von digitalen Lösungen und persönlicher Beratung als Königsweg
Anders als bei Verbraucherkrediten spielen bei der Vergabe von Firmenkrediten sehr viele unterschiedliche und individuelle Parameter eine Rolle. Eine moderne Firmenkreditberatung sollte daher über rein technischen Anforderungen hinaus für den Mittelstand eine Art persönlichen Mehrwert schaffen. Und das können sie nur, wenn sie neben der technischen Seite Platz machen für persönliche Beratung im Finanzierungsprozess.
Demnach gelingt es allein mit einer langjährigen Erfahrung im Mittelstandsgeschäft das Vertrauen von Unternehmenskunden zu gewinnen. So bietet die Pecunia Flow ® Unternehmensberatung – als inhabergeführtes Unternehmen – maßgeschneiderte best-practice Instrumente für die Unternehmensfinanzierung an.
„Dieser hybride Ansatz färbt uns vielleicht old school fashioned in einer modernen FinTech-Branche, doch schlägt er erfolgreich die Brücke zwischen Digitallösungen und einem tiefgreifenden Verständnis für die Bedürfnisse des Mittelstandes auf Augenhöhe“, erklärt Dennis Kahl weiter. „Genau diese Brücke ist entscheidend, denn ist zunehmend erkennbar, dass vermeintlich technisch “perfekte Lösungen” für Unternehmen und auch Finanzierer oft nichts anderes als eine “leere Hülle” darstellen.
Die Konzepte wurden auf Basis langjähriger Erfahrung in Finanzierung und Handel – und im engen Kontakt mit den mittelständischen Geschäftspartnern entwickelt. Alle Geschäftspartner sind in ihrer Region familiär verwurzelt und seit langem eine feste Größe.
Das soll auch langfristig so bleiben