Bestimmen Krisen den Unternehmensalltag?

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Für die viele Unternehmen waren die letzten Jahre sicherlich nicht einfach: Der Brexit, Protektionismus unter US-Präsident Donald Trump und die Corona-Pandemie haben der deutschen Wirtschaft zugesetzt.

Durch den Ukraine-Krieg spitzt sich die wirtschaftliche Lage weiter zu. Neben all diesen außen entstehend Einflüssen sind viele Betriebe zudem gezwungen einen Umbau zu forcieren:

Denn das Gesetz für Lieferketten, Klimaschutzziele und Digitalisierung stehen parallel ganz oben auf der Agenda. Liquidität und Kapitalbeschaffung sind daher das Gebot der Stunde.

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Lieferketten unter Dauerstress

Ein Thema, das mittelständische Unternehmen inzwischen seit Monaten umtreibt, sind die Engpässe an den Beschaffungsmärkten. Während der Corona-Pandemie waren die Lieferketten stückweise gestört und vorübergehend ganz zum Erliegen gekommen.

Anknüpfend fehlte den Unternehmen das Material zur Herstellung ihrer Produkte, die Fertigungsprozesse mussten zeitweilig pausieren. Der Umsatz blieb damit aus und es drohten massive Liquiditätsengpässe – ein Großteil der Unternehmen hat die Coronakrise gut überstanden.

Energieembargo als Risikofaktor

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Während sich die Unternehmen noch vom Corona-Schock erholten und neue Optimismus für die ausstehenden Herausforderungen schöpften, kam Ende Februar der nächste gravierende Einschnitt: der Ukraine-Krieg.

Dieses schreckliche Ereignis bringt die internationalen Handelsbeziehungen sowie Lieferketten erneut ins Wanken. Annähernd alle Branchen spüren die Auswirkungen – die Liste ist lang. Die wiederholte Material- und Rohstoffknappheit macht sich in massiven Preissteigerungen bemerkbar.

Mit dem Stand heute ist noch unklar, welche breiteren Sanktionen der Westen gegenüber Russland erlässt. Ein gänzliches Gas- und Erdölembargo schwebt wie ein Damoklesschwert über der Volkswirtschaft. Dabei sorgen sich Unternehmen und Wirtschaftswissenschaftler hauptsächlich hinsichtlich eines Lieferstopps bei Gas.

Wie es hier weitergeht und welche unabsehbaren Folgen der Ukraine-Krieg für die wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland hat, bleibt vorerst abzuwarten: Der ifo Geschäftsklimaindex stürzte im März auf 90,8 Punkte ab.

Klimaschutz als Wettbewerbsvorteil?

Abseits zu den globalen Krisen müssen die mittelständischen Unternehmen ihre Prozesse und Geschäftsmodelle überdies an die Veränderungen der Märkte sowie an neue Regularien und Gesetze anpassen.

Neben der Digitalisierung – die allein schon enorme Investitionen in passende Technologien erfordert – sorgen das Ziel der Klimaneutralität sowie das Gesetz für Lieferketten für weitere Strapazen, sowohl operativ als insbesondere auch finanziell.

Doch die anstehenden Anpassungsmaßnahmen bedeuten nicht nur hohe Aufwendungen, sondern bergen Laut dena-Leitstudie zugleich „große Potenziale“.

Die KfW-Experten sehen sogar noch Luft nach oben: Laut KfW-Mittelstandspanel 2021 stehen zwar bei jedem vierten Mittelständler Klimaschutzinvestitionen auf der Agenda. 75 Prozent der KMU haben allerdings noch keine Investitionsprojekte mit Klimaschutzfokus umgesetzt und dies absehbar auch nicht vor.

Bei der Zögerlichkeit spielt sicherlich die aktuelle Wirtschaftslage eine entscheidende Rolle, denn bei vielen Unternehmen sind Klimaschutzinvestitionen vor der aktuellen Bewältigung von Lieferengpässen, Rohstoffmangel und Produktionsausfällen in den Hintergrund gerückt.

Mit Volldampf Richtung Zukunft?

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Die Masse an gleichzeitigen Herausforderungen – sei es durch exogene Schocks oder durch sich verändernde Rahmen und Marktbedingungen – scheint historisch einmalig. Das Zünglein an der Waage ist hier, wie so oft, die Finanzierungsfrage.

Während der Coronakrise konnten sich zahlreiche Unternehmen allein aufgrund der KfW-Hilfskredite die notwendige Liquidität sichern. Allerdings haben sie damit gegenwärtig auch unverkennbar höhere Verbindlichkeiten in ihren Bilanzen.

Anknüpfend stehen die Bankenpartner in Folge der strengeren BaFin-Regulierung als auch der erhöhten Risikoaversion nur in eingeschränktem Maße als Geldgeber zur Seite.

Flexible und zügige Finanzierungsquellen nötig

Um die erforderliche Liquidität für die Sicherstellung der Geschäftstätigkeit sowie für die Umsetzung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zu beschaffen, sind alternative Kreditquellen bei den mittelständischen Unternehmen verstärkt gefragt.

Und das ist derzeit auch wichtig: Denn Investitionen in Energieeffizienz und in eine Diversifikation der Bezugsquellen machen Unternehmen vor allem unabhängiger von Lieferanten. Und beugen damit Umsatzausfällen vor. Damit wären mittelständische Unternehmen wegweisend besser für die Zukunft aufgestellt.

So geht es eigentlich nicht um die Frage „Sollte ich in die Transformation investieren?“, sondern „Was ist mein zukünftiger Investitions- und Liquiditätsbedarf und wie komme ich an die erforderte Finanzierung?“

Bei der zügigen Beschaffung der Finanzierung ist insbesondere eine adressatengerechte und transparente Aufbereitung der vorhandenen Informationen erfolgskritisch.

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