Pecunia Flow Unternehmensberatung Dennis Kahl Münster Sale and Lease Back

Da die Umsetzung von nachhaltig wirksamen Finanzierungsbausteinen sowohl einer inhaltlichen Vorbereitungszeit als auch einer Veränderung der Kultur des Working Capital Managements im Unternehmen bedürfen, stellt sich die Frage, wie dieser Übergang monetär überbrückt werden kann.

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Pecunia Flow Unternehmensberatung Dennis Kahl Münster Lagerfinanzierung

Bis Ende 2021 galt bei vielen Unternehmen die Devise: Geld am Kapitalmarkt ist günstig, Fremdkapital nahezu frei verfügbar. Unternehmen haben ihre Lagerbestände erhöht, um auch bei unzuverlässigen und unterbrochenen Lieferketten den Überblick über ihre Lieferkapazität zu behalten. Infolgedessen war die Sensitivität gegenüber gebundenem Kapital in vielen Unternehmen eher gering. Doch die Rahmenbedingungen haben sich inzwischen geändert. Der Krieg in der Ukraine, der im Februar 2022 begann, markierte einen Wendepunkt in den historisch niedrigen Kapitalkosten: Geld ist „teurer“ geworden und die Finanzierung wird immer schwieriger; nicht zuletzt aufgrund der hohen makroökonomischen Unsicherheit. Eine aktuelle Analyse der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ergab, dass die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer zunimmt. Der Haupttreiber hierbei sei der Lagerbestand (siehe Abbildung). Die Umfrage berücksichtigte verschiedene Branchen wie Automobil, Maschinen- und Anlagenbau, Groß- und Einzelhandel, Bauwesen und Gesundheit/Life Sciences.

Working Capital Lagerfinanzierung

Cash-to-Cash-Cycle: Kapitalbindungsdauer, Entwicklung 2017 bis 2022. Quelle: Working Capital Report 2023 – Die Renaissance des Working Capital Managements S.9, © Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Steigender Kapitalbedarf, teilweise schwächere Kapitalverfügbarkeit und steigende Zinsen erfordern nun eine Stärkung einer Finanzierung von innen heraus. Das Working Capital

Management ist dadurch im Jahr 2024 wieder zu einem der Kernthemen in Unternehmen geworden. Denn speziell in Zeiten wirtschaftlicher Krisen wird Kapital als knappe Ressource betrachtet und liquide Mittel stellen somit einen kritischen Erfolgsfaktor dar.

“Revenue is vanity, profit is sanity and cash is reality?”

Aktuell ist es wichtig, „die Notwendigkeit in eine Tugend“ verwandeln: Probleme entdecken, Prozesse optimieren und dadurch Liquidität und Profitabilität steigern, um damit Handlungsspielräume auch in einer Krisensituation zu schaffen. In der Praxis wird dafür die dynamische Betrachtung des Wertschöpfungsprozesses eines Unternehmens (Cash Conversion Cycle) als Mess- und Steuergröße eingesetzt. Diese zahlungsstromorientierte Perspektive konzentriert sich auf einer Kreislaufbetrachtung der liquiden Mittel: das in den Vorräten gebundene Kapital und die dadurch verursachten Zahlungsausgänge sowie der Rückführung der liquiden Mittel in das Unternehmen.[1] Die geplanten Maßnahmenprogramme sollten daher die Prozesse mit hohem Einfluss auf die wesentlichen Working Capital-Bestandteile adressieren.

Hohe Lagerbestände sollten bei steigenden Kapitalkosten abgebaut werden, ohne die eigene Lieferfähigkeit zu gefährden. Allerdings – und dies lehrten die Coronapandemie und die Wirtschaftslage rund um den Ukraine-Krieg – können knappe Lager zu Produktions- oder Auslieferungsstopps führen, wenn die Lieferkette unterbrochen wird. Die Weltmarktpreise für viele Rohstoffe erhöhen sich stetig und hat daher in den letzten Jahren in einigen Branchen ebenfalls eine Erhöhung der Vorratshaltung notwendig gemacht.

Eine Auslagerung von Teilen der Supply Chain, Produktengpässe sowie Verfügbarkeiten haben diese negative Entwicklung der Bestandsreichweite gefördert. Zusätzlich wird die Liquidität dieser Unternehmen durch eine hohe Kapitalbindung im Warenlagerbestand belastet. Vor allem produzierende Unternehmen – aber auch viele Händler – stehen daher vor die Frage, wie sie ihren freien Lagerbestand finanziert werden kann.

Gefragt sind dabei vor allem die Möglichkeiten der Innenfinanzierung. Laut einer Umfrage der DZ Bank und des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken ist sie die am zweithäufigsten nachgefragte Form der Unternehmensfinanzierung – direkt hinter einem regulären Bankkredit.

Auf dem Prinzip der Innenfinanzierung fußen auch objektbasierte Ansätze (Vermögensbasierte Finanzierung | Asset Based Finance) wie zum Beispiel die Lagerfinanzierung und stellt eine weitere Alternative zum Kontokorrent dar.

Lagerfinanzierung: Umlaufvermögen als Sicherheit

Bei einer Lagerfinanzierung wird das Warenlager bis hin zu Sachwerten für einen Kredit eingesetzt. Als Sicherheit dient dem Finanzierer der Wert Ihres Lagers. Dabei können sowohl Rohstoffe als auch fertige Produkte berücksichtigt werden. Bei einer klassischen Bankenfinanzierung wird dieses Potenzial häufig suboptimal verwendet.

Bei der Lagerfinanzierung bewertet der Finanzierer den aktuellen Lagerbestand. Dieser Wert gilt als Sicherheit für eine revolvierende Kreditlinie Das gebundene Kapital des Umlaufvermögens in Form von Waren und Vorräten wandelt sich in freie liquide Mittel in Form einer fortlaufenden Kreditlinie zu banküblichen oder besseren Konditionen um. Die so freigewordenen Mittel können für eine Unternehmenstransformation oder für zusätzliche Ertragsmöglichkeiten, wie z.B. die Nutzung von Boni, Skonti oder Sonderkonditionen genutzt werden. Im Gegensatz zu herkömmliche Finanzierungsformen wächst die Finanzierung mit dem Lagerbestand dynamisch und bedarfsgerecht mit.

Für die Vergabe dieses Spezialdarlehen sind primär die Werthaltigkeit sowie die Liquidierbarkeit der angebotenen Sicherheiten entscheidend.

Vorhandene Vermögenswerte entscheiden über eine Lagerfinanzierung

Bei der Lagerfinanzierung sind die werthaltigen Bestände eines Unternehmens das wichtigste Vergabekriterium und müssen daher strengen Anforderungen entsprechen. Beleihbares Umlaufvermögen sollte vor allem aus wertbeständigen und sekundärmarktfähigen Handelsgütern sowie werthaltigen Lagerbeständen bestehen. Verderbliche Waren sind von einer Beleihung dagegen grundsätzlich ausgeschlossen.

Ein weiterer Punkt, auf den die Finanzierungsgeber achten, ist die Umschlagshäufigkeit der Ware. Denn die Umschlagshäufigkeit gibt an, wie viel Ware grundsätzlich verkauft wird. Beträgt die Umschlagshäufigkeit z.B. ein Jahr oder länger, könnte das ein Anzeichen sein, dass der Lagerbestand nur schwer oder gar nicht zu veräußern ist. Außerdem ist es wichtig, dass die Ware frei von Rechten Dritter ist. Das heißt, sie darf nicht unter dem Eigentumsvorbehalt des Lieferanten erworben sein.[2]

Grundsätzlich muss das Umlaufvermögen, das für eine Lagerfinanzierung infrage kommt, folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Fungible und freihandelbare Güter,
  • Lagerbestand mit regelmäßigem Umschlag (mindestens zwei Warenumschläge pro Jahr),
  • Auftragsbezogener Warenbestand.

Einzel- oder Eigenprodukte mit nur einem Abnehmer oder einem Absatzkanal eignen sich für eine Lagerfinanzierung dagegen nicht. Auch Waren mit einer Mindesthaltbarkeit von weniger als 12 Monaten (verderbliche Waren), sind für eine Lagerfinanzierung ausgeschlossen.

Liquidität statt Kapitalbindung

Während eine Einkaufsfinanzierung bei der Verlängerung der Kreditorenlaufzeit (DPO) ansetzt, greift die Lagerfinanzierung das im Rahmen des Wertschöpfungsprozesses gebundene Kapital (DIO) auf.

Das Modell eignet sich nicht nur dafür die Beschaffungsseite abzudecken, sondern lässt sich auch für eine ganze Reihe weiterer Anlässe einsetzen, z.B.:

  • Abfedern von Saisoneffekten oder Flauten,
  • Überbrückungsfinanzierung,
  • Aufstockung des Lagers für bessere Verfügbarkeit,
  • Investitionen in neue (digitale) Prozesse und Geschäftsbereiche,
  • Wachstumsfinanzierung,
  • Andere opportunistische Anlässe.

Damit können erste Veränderungen für eine erfolgreiche Neuausrichtung angestoßen werden. Die Finanzierungsvorauszahlung beträgt dabei je nach „Asset“ zwischen 50 % -80 % des Buchwertes (Loan-to-value). Die gewonnene Liquidität steht flexibel zur Verfügung und muss nicht zweckgebunden für Anschaffungen eingesetzt werden; zudem kann die bestehende Banklinie geschont werden

Eine Liebe auf dem zweiten Blick?

Eine Finanzierung des Warenlagers eignet sich besonders für mittlere und große mittelständische Unternehmen mit eigener Lagerhaltung. Da die Ware nach dem „pay as you earn“-Prinzip im Lager liegen bleibt, sollte allerdings ein ausreichender Versicherungsschutz bestehen.

Auf den ersten Blick mag eine Lagerfinanzierung aufgrund seiner restriktiven Voraussetzungen als unattraktiv erscheinen. Aber gerade dieses Finanzierungsinstrument bietet extrem viel Spielraum für Gestaltungsmöglichkeiten sämtlicher Unternehmensgrößen.

„Diese Modelle funktionieren, ohne dass die eigene Hausbank mit im Risiko ist.“

Vor allem in Verbindung mit verbreiteten Margenrastern wäre eine sogenannte Warehousing-Finanzierung eine bilanzschonende Alternative. Dabei wird vom Finanzierungspartner eine Lagerhandelsgesellschaft gegründet, die zu einem festgelegten Stichtag (Ultimo) die Warenbestände übernimmt. Das Unternehmen erhält im Gegenzug den bilanziellen Gegenwert des Umlaufvermögens ohne Abzüge. Die neue Objektgesellschaft mit dem Finanzierungspartner hat ausschließlich die Aufgabe, das Warenlager der Firma zu halten – die freie Verfügbarkeit der Bestände verbleibt weiterhin beim Unternehmen. Die betrieblichen Abläufe und technische Verwaltung bleiben unverändert. Das Unternehmen hat folglich keine Bankverbindlichkeit, sondern geht gegenüber der neuen Zweckgesellschaft eine sonstige langfristige Verbindlichkeit ein.

Auch die Struktur der Fristigkeiten verbessert sich durch diese Off-Balance-Finanzierungen entsprechend, was sich positiv auf weitere Kennzahlen und das Unternehmensrating auswirken kann. Unter bestimmten Umständen findet diese sonstige Verbindlichkeit bei der Ermittlung von Finanzkennzahlen (Financial Covenants) ebenfalls keine Berücksichtigung.

Ähnlich wie bei einem Sale and lease back-Verfahren, übereignet ein Unternehmen bei einer abgewandelten Borrowing-Base-Finanzierung seinen Lagerbestand, bleibt aber weiterhin Eigentümer.

Festzuhalten bleibt, dass unabhängig von bestehenden Konzepten eine strukturierte Finanzierung in Formen der assetbasierten Finanzierung die Eigenkapitalquote erhöhen und eine Finanzierungssicherheit bietet, die ein Kontokorrentkredit bei direkter Finanzierung nicht bieten kann.


[1] Vgl. hierzu u.a. Eitelwein/Wohlthat (2005), S. 417.

[2] Hat ein Unternehmen die Ware z.B. anhand einer Einkaufsfinanzierung beschafft, sollte dieser Prozess erfolgreich abgeschlossen sein.

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Eine umsatzbasierte oder umsatzorientierte Finanzierung (Revenue Based Financing) kommt ursprünglich aus den USA und etabliert sich mittlerweile auch in Deutschland als Finanzierungsalternative. Der Clou dahinter: Anstelle einer reinen bonitätsabhängigen Betrachtung setzt sie an den bereits geschaffenen Werten eines Unternehmens an. Dieser Finanzierungsbaustein fokussiert sich auf “weiche” Assets wie Kund:innen und Umsätze als auch der Prognose an wiederkehrenden Umsätzen und Neukundengewinnung.

Es handelt sich dabei um eine Art der Finanzierung, bei der Kapital im Voraus gegen monatlich oder jährlich wiederkehrende Umsätze bereitgestellt wird. Banken agieren bei größeren Unternehmen ähnlich, indem sie eine auftragsbezogene („atmende“) Kontokorrentlinie mit einem gewissen „Bodensatz“ zur Verfügung stellen.

„Während Banken auf “harte” Sicherheiten wie Maschinen oder Immobilien setzen, können vor allem E-Commerce-Unternehmen diese werthaltigen Sicherheiten nicht bieten.“ 

Aus dieser Perspektive ist die umsatzbasierte Finanzierung insbesondere ein Instrument für Start-Ups und Scale-Ups, um ihren Cashflow effektiv gestalten zu können.

Keine klassischen Tilgungs- oder Zinsraten. Die Rückzahlungen orientieren sich am Umsatz

Anders als bei festen Zinssätzen eines traditionellen Bankendarlehens, erfolgt die Rückzahlung bei einer umsatzbasierten Finanzierung fußend auf einem Prozentsatz der zukünftigen Umsätze (Revenue Share) und kann zwischen 1% und 20% liegen. Die Auszahlung des Darlehens ist dementsprechend an den künftigen Umsätzen gekoppelt. Die Höhe der Rückzahlungssumme wird üblicherweise dabei gedeckelt (sogenannter Cap) und besteht sowohl aus einer Rückzahlungs- als auch einer Zinskomponente. Sie bewegt sich zwischen dem 1,5- bis 3-fachen des Investments. Da diese Rückzahlung nur an den Umsätzen gebunden ist, ist der Rückzahlungszeitraum flexibel gestaltet, jedoch nicht zeitlich unbegrenzt.

Üblicherweise wird auch hier zwischen kurzfristiger (weniger als 12 Monate) und langfristiger (maximal fünf Jahre) Finanzierung unterschieden. Die vorgesehene Zeit hängt davon ab, wie gut das Geschäft „funktioniert“. Mit anderen Worten: Wie hoch sind die monatlichen Umsatz- und Wachstumserwartungen?

Analyse der KPIs ist entscheidend

Da die Assets Umsätze und Kundenstamm das einzige Kriterium sind, dass die Spanne der Rückzahlung determiniert, verfolgen die Finanzierungsgeber einen datengetriebenen Ansatz und prüfen verschiedene Metriken. Diese KPIs bestimmen die Investitionsentscheidung, die Höhe der Finanzierung und den Anteil der Rückzahlung.

Zu diesen Kennzahlen gehören etwa:

  • ‍Monatliches / jährliches Umsatzwachstum (Monthly/Yearly Revenue Growth),
  • Kundenabwanderungsrate (Customer Churn Rate),
  • Kundenkonzentration (Customer Concentration),
  • Netto-Effekt aus verlorenem Umsatz (Revenue Churn) und Mehrumsatz von erhaltenen Kunden (Account Expansion),
  • Und damit auch in Kombination die Kapitalaufbrauchsperiode (Cash Runway).

Je schneller der Umsatz wächst, desto schneller wird die vereinbarte Rückzahlung erreicht. Allerdings ist dies nicht immer ein Vorteil, da durch den steigenden internen Zinsfuß (auch Internal Rate of Return genannt) die Kosten steigen. Darüber hinaus erhalten Unternehmen einmalig die zugesagte Finanzierung auf einen Schlag. Sollte diese nicht direkt umgesetzt werden, treibt diese Überfinanzierung die Kapitalkosten und wirkt sich negativ auf die Kapitaleffizienz aus.

Revenue Based Financing eignet sich demzufolge vor allem für Unternehmen, die bereits belastbare und wachsende Umsätze verfügen. Im Idealfall handelt es sich dabei um wiederkehrende Umsätze mit hohen Bruttomargen. Dadurch können die monatlichen Kosten der Umsatzbeteiligung besser ausgeglichen werden, sodass die Markttauglichkeit (Product-Market-Fit) des Produkts eine weitere Voraussetzung darstellt.

Neben dem eigenen Umsatz sind keine weiteren Sicherheiten oder persönliche Garantien und Bürgschaften der wirtschaftlichen Berechtigten notwendig. Dies hat den großen Vorteil, dass sich auch junge Unternehmen eine neue Kapitalquelle erschließen können, die nicht auf Eigenkapital und damit der Verwässerung der eigenen Gesellschaftsanteile beruht.

Entwickelt sich das Unternehmen nicht wie erwartet, passt sich auch die Höhe der monatlichen Rückzahlungen an.

Konsistenter, prognostizierbarer Einkommensfluss

Eine weitere Form der umsatzbasierten Finanzierung ist eine strikte Orientierung am wiederkehrenden Umsatz (Recurring Revenue Financing), der typischerweise aus langfristigen Kundenverträgen oder abonnementbasierten Modellen resultiert. Der Unterschied spiegelt sich einzig bei den Rückzahlungsmodalitäten wider.

Die Kosten zur Finanzierung wiederkehrender Einnahmen werden zu Beginn festgelegt und bleiben über den gesamten Zeitraum konstant; sie sind nicht an ein Umsatzwachstum gekoppelt. Kapital wird demnach einem Unternehmen in der Regel nur bis zu einer bestimmten finanziellen Grenze zur Verfügung gestellt, die von jährlichen Wiederholungsverkäufen abhängt.

Revenue Based Financing als Eigenkapitalfinanzierung

Die umsatzbasierte Finanzierung ist ein sehr einfaches und völlig transparentes Finanzierungsinstrument, welches insbesondere E-Commerce-Unternehmen ermöglicht, wiederkehrende Umsätze bereits im Vorfeld zu monetarisieren. Durch die Kopplung an den Umsätzen passt sich die Rückerstattung automatisch an den Cashflow des Unternehmens an.

Je nach vertraglicher Ausgestaltung kann dieser Finanzierungsbaustein unter gewissen Bedingungen auch als qualifiziertes Nachrangkapital gelten und damit die Bonität und somit das Rating bei Banken erhöhen. Die Bewertung, ob Nachrangkapital zum Eigenkapital zählt, hängt von einigen Faktoren ab. Es gilt jedoch: Je länger die Laufzeit, desto eher besteht auch ein Eigenkapitalcharakter. Eine umsatzbasierte Finanzierung kann demnach einen eleganten Weg darstellen, um Ihr Eigenkapital zu erhöhen und Wachstum zu finanzieren – ohne dabei Anteile abzugeben. Jedoch ist diese Finanzierungsform erst sinnvoll, wenn ein Unternehmen bereits am Markt etabliert ist und vor allem ein stabiles Geschäftsmodell mit positivem Cashflow aufweist

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Die Finanzierung von Waren ist für viele Unternehmen ein wichtiger Faktor, um erfolgreich am Markt agieren zu können. Die Warenfinanzierung bietet dabei zahlreiche Vorteile, die nicht nur den Einkauf, sondern auch andere Bereiche des Unternehmens positiv beeinflussen können. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, warum die Warenfinanzierung ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen sein kann und welche Möglichkeiten es gibt, diese zu nutzen.

1. Einleitung

Die Beschaffung von notwendigen Finanzmitteln wird für mittelständische Unternehmen nach dem Niedrigzinsniveau künftig ein Überlebensthema. Die Umstellung auf andere Energieträger oder die die Anpassung von Lieferketten, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, sind nur ein Teil der Verpflichtungen für Unternehmen aus einer langen Liste. Einen gemeinsamen Nenner haben diese Aufgabe dennoch alle: Es wird von Unternehmen Kapital benötigt, um diese Herausforderungen meistern zu können.

Die Einkaufsabteilung eines Unternehmens spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg des gesamten Betriebs. Eine Warenfinanzierung kann dabei helfen, die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen zu erleichtern und somit die Liquidität des Unternehmens zu schonen. Aber was ist eigentlich eine Warenfinanzierung? Wie läuft sie ab und welche Anlässe gibt es dafür? In diesem Blogartikel werden wir uns eingehend mit diesem Thema auseinandersetzen und zeigen, wie eine Warenfinanzierung Unternehmen erfolgreich unterstützen kann.

2. Was ist eine Warenfinanzierung?

Eine Warenfinanzierung ist eine Möglichkeit für Unternehmen, ihre Liquidität zu schonen und den Einkauf von Waren zu finanzieren. Dabei wird die Finanzierung nicht direkt über das Unternehmen selbst, sondern über einen Finanzierungsanbieter abgewickelt.

Dieser übernimmt das Risiko, bezahlt den Lieferanten und verkauft direkt die Waren mit einem verlängerten Zahlungsziel an den Finanzierungsnehmer weiter. Die Waren werden vom Lieferanten an den Finanzierungsnehmer geliefert. Damit ist eine Warenfinanzierung lediglich ein bankenunabhängiges Handelsgeschäft.

3. Wie läuft eine Warenfinanzierung ab?

Eine Kreditlinie wird dem Abnehmer bei einer Warenfinanzierung nicht zur Verfügung gestellt. Die Mehrwerte werden rein aus dem Handelskonstrukt generiert, indem der Finanzierungsgeber Intermediär zwischengeschaltet wird. Hierfür werden jeweils zwei Kaufverträge geschlossen (mit dem Abnehmer und dem Lieferanten), die in einen Rahmenvertrag eingebettet werden. Dieser regelt die Konditionen für den Zwischenhandel. Das gesamte Konstrukt ist bewusst einfach gehalten und zeigt dennoch maximale Wirkung.

Pecunia Flow Unternehmensberatung Dennis Kahl Münster Ablauf Warenfinanzierung
Beschriftung XYZ

4. Welche Anlässe gibt es für eine Warenfinanzierung?

Eine Warenfinanzierung kann in vielen Situationen eine sinnvolle Option für Unternehmen darstellen. Beispielsweise bei saisonal bedingten Schwankungen im Absatz oder bei großen Bestellungen, die eine hohe Kapitalbindung erfordern würden.

Auch bei unvorhergesehenen Ereignissen wie Lieferengpässen oder Auftragsspitzen kann eine Warenfinanzierung helfen, um den Betriebsablauf aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus ist sie auch für kleinere und mittelständische Unternehmen eine interessante Möglichkeit, um im Wettbewerb mit größeren Konkurrenten standzuhalten und um den bestehenden Finanzierungsmix zu ergänzen. So können nicht nur Einkaufsvorteile gehoben, sondern auch die finanzielle Flexibilität ausgebaut und das weitere Wachstum gesichert werden.

OPTIMIERUNG DES RATINGS UND KENNZAHLEN

Ein Unternehmen, das aufgrund des Handelsvolumens regelmäßig seine Kreditlinie bei der Hausbank beansprucht, erhält eine entsprechend schlechtere Bewertung.

Um dies zu verhindern, gehen immer mehr Unternehmen strategisch vor und sichern sich zur Entlastung ihrer Banken Kreditlinien für Waren. Der Effekt ist eine deutlich bessere Bonität und eine erhöhte Bereitschaft der Banken, für die Zukunft zusätzliche Finanzierungsangebote zu machen. In Situationen knapper Liquidität ist die Mittelbeschaffung deutlich schwieriger als in einer finanziell entspannten Situation. In diesem Zusammenhang sollten Unternehmen regelmäßig darüber nachdenken, trotz ausreichender finanzieller Mittel eine bankenunabhängige Finanzierungslinie für Waren in Anspruch zu nehmen.

LAGERUNG VON ROHSTOFFEN

In Zeiten der Rohstoffknappheit ist es wichtig, dass immer mehr Unternehmen ausreichend Rohstoffe beschaffen, um die Kundennachfrage zu decken. Die Warenfinanzierung dient dazu, einen ausreichenden Bestand zu ermöglichen, um zum richtigen Zeitpunkt und zum richtigen Preis einzukaufen und zugleich seine eigenen liquiden Mittel aufrechtzuerhalten. Ansonsten besteht immer das Risiko, dass die Bestellung aufgrund von Materialmangel nicht rechtzeitig erfüllt oder zu spät geliefert wird. Zusätzliche Kosten, die durch Vertragsstrafen oder gar die Verweigerung der Produktabnahme entstehen, können zu enormen Verlusten für das Unternehmen führen. Da der Einsatz einer Finanzierung für den Wareneinkauf die Verhandlungsposition beim Einkauf verbessert, können Sie in der Regel sogar einen zusätzlichen Einkaufsrabatt erhalten.

5. Was sind die Vorteile der Warenfinanzierung?

Kommt es im Zuge des Wareneinkaufs zu einem Ungleichgewicht zwischen Lieferant und Unternehmen, so hat das mehrfach auch Liquiditätsengpässe durch unterschiedliche Zahlungszielvereinbarungen zur Folge. Um sich die Vorfinanzierung der Waren dennoch leisten zu können und nicht unter Druck beziehungsweise in eine erschwerende Verhandlungsposition zu geraten, ist der Einsatz einer Warenfinanzierung ein probater Lösungsansatz. Die Bankenlinien werden entlastet, und Skontovorteile sowie Rabatte können vollständig genutzt werden. Durch den revolvierenden Einsatz des Modells zeigt sich ein optimales Zahlungsverhalten gegenüber den Lieferanten, was letztlich zu einer verbesserten und vor allem stabileren Positionierung gegenüber den Geschäftspartnern führt.

Eine weitere positive Eigenschaft der Warenfinanzierung ist die Flexibilität: Das Unternehmen kann je nach Bedarf entscheiden, welche Waren finanziert werden sollen und welche nicht. Dadurch kann es sich besser auf die jeweilige Marktsituation einstellen und schnell reagieren.

Die Vorteile einer Warenfinanzierung im Überblick:

  • Chance zur Annahme zusätzlicher attraktiver Großaufträge
  • Zusätzliche, schnell verfügbare Liquidität
  • Schnelle Bezahlung der Lieferanten mit Nutzung von Rabatten und Skonti
  • Schonung von Kreditlinien
  • Verkürzung der Zahlungsziele beim Lieferanten
  • Optimierung der Handelsposition
  • Optimierung von Working Capital
  • keine dinglichen Sicherheiten erforderlich

6. Was sind die Nachteile einer Warenfinanzierung?

Eine Warenfinanzierung kann für Unternehmen eine große Hilfe sein, um Liquidität zu schonen und Investitionen zu tätigen. Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die beachtet werden sollten.

Auf diese Nachteile müssen interessierte Unternehmen achten:

  • Eine Warenfinanzierung eignet sich nur für Einkäufe, nicht zur Deckung laufender Kosten wie Miete oder Löhne.
  • Bei verspäteter Zahlung an den Finanzierer können hohe Verzugszinsen entstehen.
  • Die Finanzierer bieten die Warenfinanzierung nicht für alle Verkäufer und Branchen an. Zu den Ausschlusskriterien gehören z.B. Verkäufe an Privatpersonen oder der Handel mit verderblichen Waren.

7. Voraussetzungen für eine Einkaufsfinanzierung

Damit ein Unternehmen seine Waren über einen Handelsfinanzierer vorfinanzieren kann, muss es über ausreichende Bonität verfügen. Der Finanzierer prüft das Rating des Käufers, aus den die Entscheidung für oder gegen das Finanzierungsangebot und die Höhe der Konditionen hervorgeht. Im Gegensatz zu einem Bankkredit muss der Käufer jedoch keine zahlreichen Geschäftsunterlagen einreichen und keine Sicherheiten für die Finanzierung stellen.

8. Fazit: Wie eine Warenfinanzierung Unternehmen erfolgreich unterstützen kann

Die Warenfinanzierung hat sich in den letzten Jahren als eine erfolgreiche Methode etabliert, um Unternehmen bei der Finanzierung von Waren und Produkten zu unterstützen. Durch die Möglichkeit, Lieferantenrechnungen erst später zu begleichen, kann die Liquidität des Unternehmens geschont werden. Dadurch können Investitionen getätigt und die Produktion gesteigert werden, ohne dabei das Eigenkapital zu stark zu belasten. Eine weitere Möglichkeit ist die Finanzierung von Exportgeschäften, bei denen eine Vorfinanzierung erforderlich ist.

Auch für kleinere Unternehmen ist die Warenfinanzierung eine attraktive Option, um ihre Liquidität zu erhöhen und wettbewerbsfähiger zu werden. Insbesondere bei saisonalen Schwankungen oder unvorhergesehenen Ausgaben kann eine Warenfinanzierung sinnvoll sein.

Trotzdem sollten Unternehmen bei der Wahl eines Finanzierungsmodells sorgfältig abwägen und alle Vor- und Nachteile berücksichtigen. Insgesamt kann jedoch festgehalten werden, dass die Warenfinanzierung ein effektives Instrument zur Unterstützung von Unternehmen ist und ihnen dabei hilft, flexibel und schnell auf Veränderungen im Markt zu reagieren und sich somit langfristig erfolgreich am Markt zu positionieren.

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