Pecunia Flow Unternehmensberatung Dennis Kahl Münster KENNZAHLEN ZUR ZAHLUNGSFÄHIGKEIT

Mit Kennzahlen zur Zahlungsfähigkeit soll die Bilanz sichtbar machen, ob ein Unternehmen in der Lage ist, alle Verpflichtungen gegenüber Gläubigern zu erfüllen. In diesem Abschnitt wird kurz dargelegt, wie Bilanzkennzahlen dafür analysiert und bewertet werden können.

Den kurzfristigen Betriebsmitteln stehen Verbindlichkeiten gegenüber, die sofort fällig sein können. Dabei lautet eine alte Faustregel: Ein Unternehmen sollte stets über so reichlich Liquidität verfügen, um Lieferantenrechnungen bezahlen und Kredite zurückzuführen oder andere Verpflichtungen abbauen zu können, ohne dass dabei Zahlungsengpässe entstehen; ansonsten droht die Insolvenz.

Um über die Zahlungsfähigkeit Aussagen treffen zu können, erscheint es für eine erste Analyse sinnvoll, nicht nur die kurzfristigen Werten sondern auch die mittelfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten in die Betrachtung mit einzubeziehen:

Bei einem Anteil von unter 100 Prozent wäre die Bedienung aller kurz- und mittelfristigen Verbindlichkeiten durch das Umlaufvermögen eines Unternehmens nicht mehr gewährleistet. Diese Lücke kann dann nur noch zum Beispiel durch Kreditaufnahmen, Auflösung stiller Reserven oder durch Verkäufe des Anlagevermögens geschlossen werden.

Dynamische Betrachtung

Bei der oben aufgeführten Kennzahl gilt es allerdings zu berücksichtigen, dass diese Ermittlung der Zahlungsfähigkeit lediglich auf den Bilanzstichtag bezogen ist. Um einer tendenziellen Entwicklung innerhalb eines Zeitraumes überhaupt Rechnung zu tragen, können so genannte Umschlagskennziffern herangezogen werden. Die nächste hier vorgestellte Kennzahl soll daher dem Warenlager gelten.

Ein Warenlager, beziehungsweise ein Vorratsvermögen, welches sich durch einen schnellen Umschlag (Verkauf) wieder in aktiv verfügbares Geld für das Unternehmen umwandelt, ist in jedem Fall als ein geldnaher Wert einzustufen. Denn: Je höher die Häufigkeit des Lagerumschlages ist, desto geringer ist die Bindung des eingesetzten Kapitals.

Da das im Warenlager gebundene Kapital dem Unternehmen nicht betriebsam zur Verfügung steht, kann dieses lediglich nur durch eine hohe Lagerumschlagsquote wieder freigesetzt werden. Demzufolge übt die Häufigkeit des Lagerumschlages einen direkten Einfluss auf die Liquidität eines Unternehmens aus.

Für eine aussagekräftige Kennzahl wird dabei zweckmäßiger Weise einem Warenlager die betriebliche Gesamtleistung gegenübergestellt: Die Gesamtleistung spiegelt die gesamte betriebliche Leistungskraft eines Unternehmens wieder, zumal in dieser Größe auch die Produktion in Form von Bestandveränderungen zum Ausdruck kommt. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass in die betriebliche Gesamtleistung der Umsatz zu Verkaufspreisen eingeht, während sich im Warenlager nur die Einstandspreise widerspiegeln.

Um für einen übereinstimmenden Wertansatz die in der Bilanz vorliegenden Zahlen miteinander vergleichbar machen zu können, wird in der Regel bei der Vorratshaltung auch der Materialverbrauch gegenübergestellt.

Nachfolgende Kennzahl gibt dann damit die Umschlagsdauer in Tagen wieder:

Eine Erhöhung der Lagerumschlagsdauer im Zeitablauf zeigt eine Tendenz zur Illiquidität. Die Erhöhung der Verweildauer der Waren im Lager erhöhen die Kosten und lassen damit die Rentabilität sinken und auf diese Weise auch den Gewinn.

Wodurch kann eine wesentliche Verlängerung der Umschlagszeit erklärt werden? Gibt es Ladenhüter? Wurden die Waren zu teuer eingekauft?

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